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Keine Angst vor ISO 27001: So gelingt der Weg zur erfolgreichen Zertifizierung

Die ISO 27001-Zertifizierung gilt als einer der wichtigsten Standards bei der Etablierung eines nachhaltigen Informationssicherheits-Management-Systems (ISMS) und ist häufig die Voraussetzung für die Zusammenarbeit mit Branchen, die hohen Compliance-Anforderungen unterliegen. Wegen des komplexen Anforderungskataloges fürchten viele Unternehmen allerdings den hohen Aufwand, der mit einer Zertifizierung einhergeht. Im folgenden Artikel möchten wir aufzeigen, wie die ISO 27001-Zertifizierung Schritt für Schritt gelingen kann – und welchen nachhaltigen Nutzen die Zertifizierung auch für Ihr Unternehmen bringt.

Kaum eine Branche ist in der deutschen Wirtschaft so weit verzweigt wie die Automobilindustrie. Und wer z. B. als Lieferant mit BMW, Audi & Co. Geschäfte machen will, muss selbstverständlich die Informationssicherheitsstandards dieser Hersteller erfüllen. Diese werden von der Hauptinteressensvertretung, dem Verband der Automobilindustrie (VDA) festgelegt. Der Verband hat ein eigenes Information Security Assessment auf der Grundlage der Norm ISO 27001 erstellt, die für alle Zulieferer verpflichtend ist. ISO 27001 bedeutet also ganz konkret das Erschließen eines gigantischen Marktes.

Im Umkehrschluss heißt das: Wenn Unternehmen gängige Normen und Standards im Bereich der Informationssicherheit missachten, verspielen sie Wettbewerbsvorteile. Wer keine entsprechenden Zertifizierungen vorzuweisen hat, kann in AV-Verträgen (Auftragsverarbeitung) und Fragebögen in Teilen nicht die nötigen Antworten geben. Die Inhalte der ISO 27001 gelten demnach als Nachweis für Vertrauen im B2B und sichern gleichzeitig den Zuwachs moderner Arbeitsweisen mit ab.

Hinzu kommt der Faktor, dass Informations- und Datenaustausch über die Cloud in vielen Unternehmen längst Alltag ist. Die Sicherheit der Daten spielt dabei eine zentrale Rolle. Kunden, die eine Kooperation mit einem Cloud-Anbieter abschließen, fordern konsequenterweise einen Beleg zur Einhaltung gewisser Sicherheitsstandards.

WAS IST ISO/IEC 27001?

Die DIN ISO/IEC 27001 – kurz ISO 27001 – ist eine international gültige Norm, mit der die Informationssicherheit in Unternehmen, Non-Profit-Organisationen oder öffentlichen Organisationen gewährleistet werden soll. Ziel der Norm ist es, eine Beschreibung sämtlicher Anforderungen zur Implementierung und Aufrechterhaltung eines ISMS zu liefern – welches auch Compliance-Aspekte und Datenschutz-Vorgaben berücksichtigt – sowie eine Analyse der bestehende (IT-)Risiken vorzunehmen. ISO 27001 liefert ein Konzept für Unternehmen, die Integrität und Vertraulichkeit der betrieblichen Daten zu schützen sowie deren Verfügbarkeit sicherzustellen.

Interface AG - ISO 27001 Sicherheit
ISO 27001 erhöht die Datensicherheit und reduziert dadurch die unternehmerischen Risiken.

Die Vorteile von ISO 27001 auf einen Blick

  • Rechtssicherheit
    Ein nach ISO 27001 zertifiziertes ISMS unterstützt Unternehmen und Organisationen dabei, rechtliche und regulatorische Anforderungen in verschiedenen Gerichtsbarkeiten sowie die vertraglichen Anforderungen im Rahmen von Geschäften mit anderen Unternehmen zu erfüllen.
  • Systematischer Ansatz
    Die ISO 27001 bietet einen offiziellen, systematischen Ansatz für die Datensicherheit und damit größtmögliche Transparenz, Nachvollziehbarkeit und einen besseren Schutz für vertrauliche und geheime Informationen im Unternehmen.
  • Reduziertes Risiko
    Eine höhere Datensicherheit reduziert die unternehmerischen Risiken insgesamt und hilft, die Auswirkungen eventueller Pannen zu begrenzen.
  • Geringere Kosten
    Eine ISO 27001 senkt das Risiko für Sicherheitsvorfälle und kann die Kosten der IT-Sicherheit sowie kostspielige Auswirkungen von Datendiebstahl verringern.
  • Wettbewerbsvorteil
    ISO/IEC 27001-zertifizierte Organisationen signalisieren klar, dass sie sich der Sicherheit vertraulicher Informationen verpflichtet fühlen. Damit haben sie einen entscheidenden Vorteil gegenüber nicht zertifizierten Wettbewerbern.

Welchen Nutzen hat ISO 27001 für mein Unternehmen?

ISO 27001 verspricht keine DSGVO-Konformität, kann aber bei der Umsetzung der DSGVO-Standards eine wichtige Rolle spielen. Speziell wenn es um die Implementierung der technischen und organisatorischen Maßnahmen und der Zusammenarbeit als Verantwortlicher mit dem Auftragsverarbeiter geht, kann eine Zertifizierung nützlich werden. ISO 27001 ist keine Grundlage, kein Muss für die DSGVO. Eher ist es ein System, welches dabei hilft, die DSGVO-Richtlinien besser einzuhalten.

Besonders kleine und mittelständische Betriebe profitieren von einer Zertifizierung: ISO 27001 verankert eine kontinuierliche Informations- und Datensicherheit im Unternehmen. Das bedeutet: Die Gefahr durch Cyber-Angriffe sinkt, Prozess- und Finanzierungskosten werden dauerhaft reduziert, Geldstrafen und Verluste im Zusammenhang mit Datenverstößen werden vermieden.

Wie teuer solche Datenverstöße sein können, zeigt eine im Jahr 2018 veröffentlichte IBM-Studie. Demnach belaufen sich die durchschnittlichen Gesamtkosten eines Datenverstoßes auf 3,86 Millionen U S-Dollar. Die durchschnittlichen Kosten pro verlorenem oder gestohlenem Datensatz liegen bei 148 US-Dollar. Welche Maßnahmen bei einem Datenleak wirklich helfen, lesen Sie hier.

Klar ist aber auch: Eine Zertifizierung kostet Ressourcen. Teilweise müssen Mitarbeiter aus anderen Projekten abgezogen, ein externer Berater hinzugezogen oder gar eine neue Stelle besetzt werden. Perspektivisch aber lohnt sich der Aufwand.

Wie bekomme ich ein ISO 27001-Zertifikat?

Die Umsetzung eines ISMS nach den Vorgaben der ISO 27001 erfordert einige spezifische Schritte, die für jedes Unternehmen individuell sind. Dennoch folgt sie stets einer strukturierten Vorgehensweise:

Schritt 1
Zunächst gilt es, das Engagement auf C-Level-Ebene sicherzustellen. Ohne diese Verpflichtung stehen alle Bemühungen zweifellos hinter anderen Prioritäten des Unternehmens zurück.

Interface AG - ISO 27001 Zertifizierung
Durch eine Zertifizierung erhöht sich der Anspruch von Unternehmen an den Schutz kritischer Unternehmensdaten und an die Sicherheit der bestehenden internen IT-Infrastruktur.

Schritt 2
Im zweiten Schritt definiert die Organisation die angestrebten Ziele und legt eine Informationspolitik fest. Ist die Marschrichtung klar, werden die spezifischen Aspekte der Informationssicherheit bestimmt, welche im Rahmen des ISMS auch wirksam angesprochen werden können.

Schritt 3
Nach der Erstellung einer Risikoanalyse hinsichtlich der aktuellen Informationssicherheits-Maßnahmen implementiert die Organisation neue Methoden zur Reduzierung der identifizierten Risiken. Nachdem sich das ISMS als wirksam bewährt hat, wird vor dem eigentlichen Zertifizierungsaudit ein Voraudit durchgeführt. So werden potenzielle Probleme entdeckt und korrigiert. 

Lesen Sie hier, welche Erfahrungen und Lehren die Interface AG aus ihrem Zertifizierungsprozess gezogen hat und was andere Unternehmen daraus lernen können.

Schritt 4
In diesem Schritt ist eine enge Abstimmung zwischen dem Informationssicherheitsbeauftragten und internen Stellen äußerst wichtig, um die Voraussetzungen für den finalen Audit und damit für die Zertifizierung zu schaffen. Die Unterstützung durch einen externen Experten ist äußerst empfehlenswert. Die InterFace AG steht Ihnen hierbei gerne für alle offenen Fragen zur Verfügung.

Schritt 5
Eine unabhängige Zertifizierungsstelle führt letztlich das offizielle Audit durch und beurteilt, ob es den Anforderungen der ISO 27001 entspricht. Ein ISO 27001-Zertifikat kann nur durch einen vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifizierten ISO-27001-Grundschutz-Auditor vergeben werden. Der Auditor sichtet die erstellten Referenzdokumente, führt eine Vor-Ort-Prüfung durch und erstellt letztlich einen Auditbericht.

Fazit: Keine Angst vor jährlichen Audits

Für die Vergabe eines Zertifikats muss dieser Bericht zur Überprüfung dem BSI vorgelegt werden. Das BSI entscheidet letztlich über die Ausstellung eines Zertifikats. Zum Nachweis, dass die Anforderungen kontinuierlich erfüllt werden, müssen ISO 27001-zertifizierte Organisationen jährlich eine Überwachungsaudit unterziehen. Solche Kontrollbesuche mögen auf den ersten Blick abschreckend wirken, doch viele Unternehmen unterschätzen die positive Signalwirkung nach außen.

Mit einer ISO-27001-Zertifizierung beweisen große wie kleine Unternehmen ihren Geschäftspartnern, dass sie mit allem, was sie tun, nachweislich vertrauensvoll und sicher umgehen – und das Jahr für Jahr: Eine gute Voraussetzung für lang anhaltende Geschäftsbeziehungen.

Sie brauchen einen zuverlässigen Partner bei der Einführung Ihrer ISO-27001-Zertifizierung? Sprechen Sie uns an!

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